streifenshirt

Die Magie des Streifenshirts

Das Streifenshirt führe ich in jeder Kollektion, da ich persönlich Streifen sehr mag. Ich stelle auch immer wieder fest, wie meine Kundinnen von diesem Klassiker unter den Shirts magisch angezogen werden. Wie oft höre ich von meinen Kundinnen Sätze wie diese: „Also ich habe schon einige Streifenhemden im Schrank zu liegen, aber dieses ist jetzt etwas ganz Besonderes. Eigentlich kann man davon nie genug haben“.

Was macht das Streifenshirt eigentlich so attraktiv?

Sicherlich ist es die Assoziation zu Sonne, Meer und Urlaub. Man kann es sowohl im Sommer als auch im Winter tragen. Im Sommer trägt man es einfach so, ohne etwas darüber. Im Winter trägt man es unter einer Strickjacke oder unter einem Jacket und es macht einfach gute Laune. Der Klassiker ist natürlich das blau weiß gestreifte bretonische Shirt. Aber mittlerweile gibt es das Shirt auch in verschiedenen Schnitten und unterschiedlichen Farben. Mal ist es femininer geschnitten, mal ganz klassisch wie es ursprünglich mal war, das bretonische Fischerhemd. Das Streifenshirt ist ein Klassiker, den man bei mir immer findet
und jetzt möchte ich auch noch etwas auf die Geschichte eingehen.

Von der Arbeitskleidung bretonischer Fischer zum typisch französischen Kleidungsstil

Wie die Arbeitskleidung bretonischer Fischer zum Modeklassiker wurde. Es gibt kein Kleidungsstück, das eine vergleichbare Entwicklung durchlebt hat, wie das Streifenshirt. Ursprünglich handelte es sich bei den blau weiß gestreiften Hemden um die Arbeitskleidung bretonischer Fischer, die sie bei ihrer Arbeit trugen. Die aus bretonischer Wolle gestrickten Hemden schützten die Fischer vor Wind und hochspritzendem Wasser.
Das Streifenmuster wurde gewählt, um über Bord gegangene Fischer im Wasser besser finden zu können. Jeder Fischerort in der Bretagne hatte sein eigenes Muster und so konnte man bei jedem Fischer unschwer seine Herkunft erkennen. Das auffällig gemusterte Hemd avancierte bald zum Kleidungsstück für Seemänner aller Art.
Ab dem 19. Jahrhundert wurde das blau weiß gestreifte Shirt zur Berufsbekleidung der französischen Marine. Die Hemden der französischen Marinesoldaten sollten dabei genau 21 Streifen haben um an die 21 Siege des Feldherrn Napoleon zu erinnern. Das Design des blau weiß gestreiften Bretonshirts bildete sich also aus rein praktischen Erwägungen. Die Farben weiß und blau korrespondieren mit Himmel und Meer und die auffälligen Streifen dienten der Sicherheit der Fischer.
Coco Chanel verbrachte ihre Ferien gerne an der französischen Atlantikküste, in dem Badeort Deauville und war begeistert von der Arbeitskleidung der Fischer, dem Streifenshirt. Im Jahr 1913 nahm die Visionärin das Hemd in ihre Kollektion auf und so wurde das ehemalige Fischerhemd zur Lifestylemode. Sie selbst trug das Shirt gerne zur schwarzen Marlenehose.

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In den 1960er fand die Mariniere Eingang in die französische Filmwelt. In Filmen der wohl wichtigsten europäischen Filmbewegung, der Nouvel Vague, wurde das Shirt von den Schauspielerinnen Brigitte Bardot und Jeanne Moreau getragen. Von da an gehörte es zum französischen Chic und wurde von Künstlern und Intellektuellen getragen.
So wurde das Streifenshirt zum Lieblingskleidungsstück von Prominenten wie Madonna, Marylin Monroe, Picasso, Curt Cobain und Audrey Hepburn.
Nachdem Jean Paul Gaultier das Streifenshirt 1983 zum ersten Mal auf dem Laufsteg präsentierte, waren die blau-weißen Streifen fester Bestandteil seiner Kollektionen für viele Jahre.
Das Streifenshirt ist also längst nicht mehr nur Ausdruck des typisch französischen Kleidungsstil, auch wenn es seinen Ursprung in Frankreich hat. Es ist der Inbegriff eines zeitlosen Kleidungsstücks, das die Menschen verschiedenster Länder und Gemüter fasziniert. Warum genau das simple Streifenshirt nun so eine großartige Wirkung auf uns hat, bleibt ein Mysterium. Das ändert aber nichts daran, dass wir uns an seinem Anblick und dem wunderbaren Gefühl erfreuen können: Himmel, Meer und ein Hauch von Boheme.